Mit dem Fokusthema Schultheater.Vielfalt hatte das diesjährige Schultheater der Länder (SDL) den Nerv der Zeit getroffen. Vielfältig waren auch die Ansätze der kreativen Auseinandersetzung mit Vielfalt. So zeigte die Eröffnungsgruppe aus Niedersachsen das Tanzstück „Die Welt den Träumern“ – eine Kooperation zwischen dem Gymnasium am Schloss und der Peter-Räuber-Schule-Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Sehr präsent war die theatrale Aufarbeitung des Themas NS-Zeit und Neofaschismus („Und plötzlich war sie unerwünscht“ vom Hohenzollern Gymnasium Sigmaringen, „Draußen vor der Tür – jung, pleite und verzwEIFELt“ vom Geschwister-Scholl-Gymnsium Daun). Besonders eindrucksvoll jedoch war aber „Stimmen“ aus Bayern (Ernst-Mach-Gymnasium Haar) zum Thema „Euthanasie“, wo Vorfälle, die sich zwischen 1941–45 in der „Heil- und Pflegeanstalt“, im Schulort der Schülerinnen und Schüler ereigneten, aufgearbeitet worden sind.
Auch unsere Senftenberger Gruppe hat sich in ihrem Beitrag „Welten“ intensiv mit dem Festivalthema auseinandergesetzt und auf der Basis eigener Erfahrungen, z. B. mit Integration und Krieg, selbst Szenen entwickelt. In ihren Bildern eröffnen die Senftenberger fünf Welten und „[erzeugen] einen sehr intimen Beziehungsraum, der auf sehr unterschiedliche Weise zum Nachdenken über sich selbst in Nähe […] und Distanz zur Gruppe der Anderen […] anregt“, so das Urteil der Bundesjury. Entsprechend offen und hinterfragend formuliert waren auch die Gedanken der erwachsenen SDL-Teilnehmer*innen in der Nachbesprechung zum Brandenburger Stück, an der ich teilnahm.
Schultheater.Vielfalt 2025 zeigte somit wieder einmal: Das SDL ist eine wertvolle Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen.


Monika