Was für ein schö­nes Gefühl es war, am Wochenende vom eige­nen Tisch aus in Dutzende Gesichter von TheaterlehrerInnen, ‑pädagogInnen und –schaf­fen­den zu blicken und das Gefühl nach den verun­si­chern­den Schultheatermonaten ‑mit Hygieneplan und Berührungsverbot und Emotionen nur auf Abstand- vor Augen zu haben, wie viele an einem Strang ziehen und nach vorne blicken und schaf­fen wollen. 

Nachdem der erste Tag mit viel nach­klin­gen­dem Input in Form von Theorieimpuls und gestream­ter Performance einen Auftakt geschaf­fen hat, der einen auf geglückte Weise aus der vollen Schulwoche in die (Schul-)theaterwelt gezo­gen hat, wurde der Samstag dazu genutzt, in verschie­de­nen Workshops themen­spe­zi­fisch zu arbeiten. 

Dabei wurde die Plattform Forum Schultheater vorge­stellt, gemein­sam entdeckt und — zunächst auf digi­ta­len Pinnwänden — gedank­lich für die zukünf­tige Nutzung erwei­tert und an die Bedürfnisse der Nutzenden angepasst.

Ein schö­ner Ausblick, den ich aus meinem Workshop mitge­nom­men habe, ist der ange­dachte inten­si­vierte Austausch zwischen den Landesverbänden über die Bundesebene, sodass auch ein praxis­ori­en­tier­tes Geben und Nehmen ausge­wei­tet wird.

Cindy Reinhardt | BLAG TiS

Come Together – die ZAT 2020 

Mit dem Come-toge­ther-Motto hatten die Organisatoren*innen der dies­jäh­ri­gen ZAT die Erwartungen ziem­lich hoch­ge­steckt. Ich war skep­tisch. Eine digi­tale Konferenz in Corona- Zeiten konnte ich mir vorstel­len, auch mit vielen Menschen. Aber digi­tale Workshops? Fruchtbringender Austausch? Nee. In meinem Workshop Jetzt Gesellschaft gestal­ten ging es um Visionen. Unser Workshop-Leiter Lino Zeddies fragt hier nach dem utopi­schen Potential des Theaters in der Gesellschaft und des BVTS als Organisation. Das beides soll­ten wir zusammendenken. 

Und so span­nen wir digi­tal Ideen von einem Schultheater der Zukunft, welches es in allen Jahrgangsstufen geben würde, das alle Unterrichtsfächer verbin­den könnte und das vom Bildungsministerium gese­hen und frei­wil­lig und groß­zü­gig unter­stützt werden würde. Workshopleiter Lino sorgte dafür, dass wir unsere Ideen schnell und effi­zi­ent z.B. in Break-out-Rooms zusam­men­tra­gen und mithilfe des digi­ta­len Boards „Miro“ für alle sicht­bar machen konn­ten. Kleine Aufwachübungen und sogar eine gemein­same Tanzeinlage schu­fen sogar ein fast reales ZAT-Erlebnis. 

Mein Urteil: Beide Daumen hoch, das war spitze. 

Mein Wunsch für die nächste ZAT: Digitale und analoge Angebote in einem sinn­vol­len Verhältnis mixen. 

M. Kneifel-Grobler | BLAG.TiS